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Berti Vogts: "Die Liga trägt eine Mitschuld, wenn der FC Bayern rausfliegt"


Vogts-Kolumne
"Die Liga trägt eine Mitschuld, wenn Bayern rausfliegt"

MeinungDie Kolumne von Berti Vogts bei t-online.de

Aktualisiert am 01.05.2018Lesedauer: 3 Min.
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Robert Lewandowski im Duell mit Reals Luka Modric. Berti Vogts findet die derzeitige Kritik am Bayern-Stürmer zu hart, trotzdem müsse Lewandowski etwas zurückzahlen.Vergrößern des Bildes
Robert Lewandowski im Duell mit Reals Luka Modric. Berti Vogts findet die derzeitige Kritik am Bayern-Stürmer zu hart, trotzdem müsse Lewandowski etwas zurückzahlen. (Quelle: imago-images-bilder)

Vor dem Kracher bei Real Madrid erklärt Vogts, warum Bayern im Hinspiel der letzte Wille fehlte – und woran ihn der FC Liverpool unter Klopp erinnert.

Diese Woche dreht sich alles um die Champions League und ich bin wirklich gespannt auf die beiden Halbfinal-Rückspiele. Ich würde mich freuen, wenn am Ende im Finale Liverpool auf den FC Bayern trifft – das wäre ein hochinteressantes Spiel. Aber das ist für beide noch ein harter Weg.

Eine schwache Liga ist nie gut

Ich war natürlich sehr enttäuscht, dass Bayern das Hinspiel gegen Real Madrid nicht gewinnen konnte, obwohl man sich eine Vielzahl guter Chancen herausgespielt hat. Vielleicht hat da aber auch der letzte Wille gefehlt, um noch ein Tor zu erzielen oder erzielen zu wollen. Der letzte Wille? Ja! Denn ich kann mir vorstellen, dass man es den Bayern in der Liga zu leicht gemacht hat. Dass es im Unterbewusstsein der Spieler eine Rolle gespielt hat, dass der Wille und die Konzentration nicht im Alltag geschärft wurden.

Eine schwache Liga ist nie gut für einen Verein, der im Halbfinale eines solchen Wettbewerbs steht. Ich würde deshalb sogar so weit gehen, dass die Bundesliga eine Mitschuld trägt, wenn der FC Bayern jetzt aus der Champions League ausscheidet.

Wir alle müssen Bayern die Daumen drücken

Letztlich müssen wir in Deutschland Jupp Heynckes danken, dass er die Mannschaft mit wenigen Umstellungen wieder auf Kurs gebracht hat. Kein anderer deutscher Verein hat in Europa etwas auf die Reihe bekommen – ohne ihn hätte es ein Desaster werden können.

Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir alle Bayern München die Daumen drücken. Ich bin auch überzeugt, dass mehr als 90 Prozent der Fußballfans sich richtig entscheiden und heute für Bayern sind. Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man als Deutscher im Europapokal gegen Bayern ist.

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Real Madrid hat eine Schwachstelle

Wie wollen sie das 1:2 noch drehen? Ich denke, dass die Chancen gut stehen, wenn Bayern mutig und selbstsicher auftritt. Jupp Heynckes kennt die Situation. Er kennt die Schwächen von Real und hat sie gesehen. Die größte Schwäche ist der Torwart. Keylor Navas hat nicht die internationale Klasse – das hat man in vielen Situationen in dieser Saison gesehen. Dazu sind auch die Einsätze von Nacho und Carvajal noch fraglich – das könnte dann bei Real zu Problemen führen.

Jupp Heynckes hat schon jetzt Herausragendes geleistet – aber dieses Spiel hat für ihn trotzdem eine ganz entscheidende Bedeutung. Er ist aus meiner Sicht bei den Vereinstrainern der deutschen Geschichte ganz oben einzuordnen in einer Kategorie mit Hennes Weisweiler. In der Trainergilde der deutschen Vereinstrainer ist er unter den Top drei. Wenn er jetzt noch dieses Spiel gewinnt, wird er auch das Triple gewinnen. Aber über diese Mauer muss er mit der Mannschaft noch springen.

Lewandowski muss etwas zurückzahlen

Dafür muss auch Robert Lewandowski wieder liefern. Er ist mit der beste Angreifer, den wir weltweit haben. Er hat jetzt ein paar Spiele nicht getroffen – da finde ich es unheimlich weit hergeholt, auf ihn einzudreschen. Natürlich muss er sich jetzt mal quälen. Aber er hat bei Bayern auch einen Trainer, der früher selbst Stürmer war und ihm unheimlich gut helfen kann. Jupp war früher ungenießbar, wenn er nicht getroffen hat. Dann waren auch immer andere Schuld. Er ist der perfekte Ansprechpartner.

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Der FC Bayern hat Lewandowski noch größer gemacht – dafür sollte er dankbar sein und das mit ein, zwei Toren bei Real Madrid zurückzahlen. Ich persönlich würde es sehr bedauern, wenn er die Bundesliga nach der Saison verlässt. Das wäre ein weiterer schwerer Schlag nach den Spielern, die schon weg sind.

Für Rom ist noch alles drin

Bayern steht vor einer Riesen-Aufgabe – aber das gilt aus meiner Sicht auch für den FC Liverpool. Trotz des 5:2 im Hinspiel gegen den AS Rom.

Klopp und Liverpool müssen erstmal durchkommen. Die zwei Gegentore haben extrem wehgetan. Wenn man wie Rom den FC Barcelona mit einem 3:0 im Rückspiel rausgeworfen hat, ist da noch alles drin.

Klopps Liverpool erinnert mich an die Zeit von Kevin Keegan

Trotzdem muss ich sagen: Der tolle Fußball von Klopp und Liverpool erinnert mich an die großen Zeiten mit Kevin Keegan in den Siebzigern. Die machen permanent Druck auf den Gegner, sind immer in Bewegung und suchen so schnell wie möglich den Abschluss. So liebe ich den Fußball. So wünscht man ihn sich von seinem Verein.

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